Maikäfer in der Lichtfalle

Wir scheinen ein gutes Maikäferjahr zu haben. Zumindest deuten die zahlreichen toten Maikäfer, die man nun unter Laternen und an Gebäudestrahlern findet, darauf hin. Durch ihre Größe sind sie leicht sichtbar und machen auf das Problem der Lichtverschmutzung aufmerksam, das auch den Menschen schadet.

Wenn Sie als Architekt, Städteplaner oder Hausbesitzer tätig werden wollen, um das Insektensterben und die allgemeine Lichtverschmutzung zu verringern, dann gibt es einige einfache Maßnahmen:

  • Verwenden Sie als Leuchtmittel LED’s. Im Vergleich zu Neonröhren oder Halogenstrahlern locken sie weniger Insekten an. Und sie sparen Energie und Kosten.
  • Beleuchten Sie nur die Wege und Plätze, die ausgeleuchtet werden sollen. Vermeiden Sie Streulicht.
  • Vermeiden Sie den Einsatz  von Leuchten, die in den Himmel gerichtet sind.
  • Setzen Sie dekorative Strahler sparsam ein.

Hier finden sie eine Broschüre zu ökologischer Stadtbeleuchtung. Die Maßnahmen sind auch zum Schutz der Menschen gedacht. Neben Schlafstörungen soll zuviel künstliches Licht auch das Risko von Krebserkrankungen erhöhen, da der Hormonhaushalt gestört werden kann.

Der Hausrotschwanz verschwindet aus Dortmund

HausrotschwanzHaben Sie in diesem Jahr schon einen Hausrotschwanz gesehen? Oder wenigstens gehört? Sein scheppernder Gesang erinnert an einen gestörten Radiosender. Noch vor 15 Jahren konnte man ihn von vielen Hausdächern in Dortmund hören. Laut Brutvogelatlas (2003) schätzte man den Bestand auf 400 – 450 Brutpaare. Die Art galt in Dortmund als nicht gefährdet.

Dieser Bestand ist in nur 15 Jahren drastisch eingebrochen. Im Kreuzviertel oder anderen innerstädtischen Bereichen ist er nicht mehr zu hören. Wenn wir die Insekten ausrotten, finden selbst „Allerweltsarten“ keine Nahrung mehr. Das Artensterben findet vor unserer Haustür statt. Jeder Tag – und nicht einmal schleichend, sondern rasant. Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird es in 10 Jahren keine Allerweltsarten mehr geben.

Wenn Sie also jetzt im Frühjahr etwas für die Insekten und damit auch für die Singvögel tun wollen, dann finden Sie in dieser Broschüre wertvolle Hinweise für insektenfreundliche Pflanzen: „Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten„. Jeder Thymian und jedes Rosmarin in einem Balkonkasten ist wertvoll.

Ist das Natur oder kann das wech?

Tabula Rasa im Groppenbruch 2018

Tabula Rasa im Groppenbruch 2018

Eine kompromisslose Radikalität scheint bei der Landschaft-„Pflege“ heutzutage hipp zu sein. Mit einem Feingefühl, das man sonst nur zum Dynamitfischen braucht, wird alles dem Erdboden gleichgemacht. Ich würde mir eine Landschafts-PFLEGE wünschen, die ihrem Namen auch gerecht wird.

Hoppla, Frühling

Biene an Winterling

Biene an Winterling


Gestern wurde noch gebibbert, heute hat die Natur den Schalter umgelegt. Und schon singen wieder die Buchfinken und die Rotkehlchen, die Mücken tanzen und die Bienen besuchen die Winterlinge.

Fuchs fängt Nutria


Zur Nahrung des Fuchses gehören u. a. Hagebutten, Regenwürmer, Mäuse – und anscheinend auch Nutrias. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, dass sie auch so große und wehrhafte Tiere angreifen. Der Hunger macht’s möglich. Bei Kälteperioden, wie wir sie zur Zeit haben, sterben sehr viele Nutrias. Auch dieses Tier muss geschwächt gewesen sein, sonst hätte der Fuchs keine Chance gehabt, es zu fangen.

Die Nachtigall stirbt aus in Dortmund

Ornithologischer Jahresbericht DO 2017 Deckblatt Und wir sind die Buchhalter ihres Niedergangs. Der neue Jahresbericht für 2017 ist fertig und kann hier heruntergeladen werden: Ornithologischer Jahresbericht 2017 für Dortmund.
Es ist der 10. Bericht in Folge und wir dokumentieren Jahr für Jahr wie immer mehr Arten in Dortmund verschwinden oder vom Aussterben bedroht sind. Es passt zu dem deutschlandweiten Trend. Laut NABU („Naturschutz heute“, Ausgabe Winter 2018) hat Deutschland zwischen 1998 und 2009 etwa 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren. Und diese Etnwicklung hat 2009 nicht aufgehört. Mittlerweile werden es ein paar Millionen mehr sein.

Wir alle können es sehen – was machen wir dagegen?

Windkraft im Ruhrgebiet

Letztes Jahr stand ich auf der Halde bei Deusen und konnte nur in Richtung Westen blickend 25 Windräder zählen, mit dem Fernglas sogar knapp 60. In unserem ohnehin schon völlig verbauten Ruhrgebiet. Hier läuft offensichtlich etwas schief. Ich befürworte die Nutzung der Windenergie, sehe aber auch immer mehr die Auswüchse eines gedankenlosen Ausbaus.

Seit 2013 sind in Deutschland jedes Jahr etwa 5000 Megawatt [MW] Windenergie neu installiert worden. Das ist eine immense Steigerung gegenüber den Vorjahren. Und was macht die Wind-Branche? Sie jammert, sie würde abgewürgt. Das ist eine dreiste Lüge in Anbetracht der tatsächlichen Datenlage.

2017 war ein Allzeit-Rekordjahr beim Ausbau der Windkraft in Deutschland. Allein an Land wurden Windräder mit einer Leistung von 5.334 MW neu errichtet.
(Quelle: https://www.wind-energie.de/sites/default/files/attachments/page/statistiken/factsheet-status-windenergieausbau-land-2017-online.pdf)

Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass durch ein kontinuierliches Repowering die installierte Leistung und der reale Ertrag problemlos gesteigert werden können, ohne immer mehr Flächen zu verbrauchen. Weiter

Groppenbruch – Résumé 2017

2017 konnte ich 80 Vogelarten im Groppenbruch beobachten, darunter waren Braunkehlchen, Eisvogel, Gelbspötter und Steinschmätzer. Eine Nachtigall war erneut nicht zu hören. Auch die Kiebitze haben nicht mehr auf den Feldern gebrütet. Möglicherweise sind sie tatsächlich von dem Windrad auf der Halde Achenbach vertrieben worden. Für die Halde Groppenbruch verheißen die Planungen auch nichts Gutes. Dann wird wohl einer der letzen Brutplätze der Feldlerche in Dortmund zerstört werden.