Windkraft – Repowering

In Sachsen-Anhalt, im Windpark Elster, ist ein Repowering-Projekt geplant, das zeigt, wie eine sinnvolle Nutzung der Windkraft in Zukunft aussehen könnte:
50 alte 600-KW-Anlagen werden durch nur 16 neue 6,6-MW-Anlagen ersetzt.
Die genutzte Fläche verringert sich um ca. 30 %.
Die 16 neuen Windräder sollen 6x soviel Strom produzieren wie die 50 alten.
https://www.vsb.energy/fileadmin/upload_deutschland/bild/Projekthomepages/Windpark_Elster/Flyer/Uebersichtsflyer_Windpark_Elster_Repowering.pdf
Meiner Meinung zeigt dieses Projekt auch, dass man nicht 2 % der Fläche Deutschlands für Windräder ausschreiben sollte. Es ist durch den technischen Fortschritt vielmehr möglich, Flächen zu einzusparen, was in einem derart zersiedelten und zubetonierten Land wie Deutschland ein positiver Schritt wäre.

Biosprit begrenzen – Ja bitte

Mal wieder eine gute Nachricht: Die Umweltministerin Lemke will den Einsatz von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelplanzen begrenzen.

https://www.tagesschau.de/inland/lemke-biosprit-101.html

500.000 Hektar werden in Deutschland für sogenannte „Bio“-Kraftstoffe missbraucht. Mit all den Nachteilen, die damit verbunden sind (Gülle im Trinkwasser, Pestizide überall, Artensterben, Nahrungsmittel-Importe). Und dies für einen – gemessen am Bedarf – piepsigen Ertrag. 2021 lag der Anteil an Bioethanol in Ottokraftstoffen bei 6,6 Vol% (https://www.bdbe.de/daten/marktdaten-deutschland).

Ohne jetzt Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen, möchte ich noch mal auf die Aussage von Michael Sterner von der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg hinweisen, der sagte „Mit einem Hektar Solarpark können Sie so viel Strom erzeugen wie mit 40 Hektar Biogas-Mais.“ (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/biogas-statt-erdgas-101.html). Unter diesen Solarmodulen könnten dann Erdbeeren und andere Nahrungsmittel wachsen. Und die Landwirte hätten ein zusätzliches Einkommen.

Biogas und Maisanbau

Es gibt die Idee, russisches Erdgas teilweise durch den Ausbau der Biogasanlagen zu kompensieren. Sofern dies durch Nutzung von Gülle, Mist, Lebensmittel-Abfällen und Grünschnitt geschieht, ist das eine Überlegung wert. Absurd wäre es jedoch, nun Ackerflächen für den Anbau von Energiepflanzen (vor allem Mais) umzuwidmen. In Anbetracht der geringen Erträge wäre dies ökonomisch unsinnig und ein Missbrauch von Flächen, die für den Anbau von Nahrungsmitteln gebraucht werden.

Ich befürworte nicht den Ausbau der Solarenergie auf Freiflächen – mit Ausnahme der Agrar-Photovoltaik. Dafür stehen genügend Dächer und Fassaden zur Verfügung. Aber ein Vergleich der Effizienz Solarenergie versus Maisanbau zeigt jedoch beeindruckend wie wenig ertragreich die Energiegewinnung aus Mais ist:

Zitat: … sei Strom aus Biogas ineffizient, sagt Energieforscher Michael Sterner von der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg: „Es ist de facto so, dass Wind- und Sonnenenergie die günstigste Form sind, den Strom zu ernten, mit dem geringsten Flächenverbrauch. Ich mache einen ganz einfachen Vergleich: Mit einem Hektar Solarpark können Sie so viel Strom erzeugen wie mit 40 Hektar Biogas-Mais.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/biogas-statt-erdgas-101.html

Solarmodule statt Folientunneln

Auf den Seiten von energiezukunft.eu wird ein tolles Projekt aus den Niederlanden beschrieben, wo Himbeerfelder unter Solarmodulen gedeihen:
https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/solar/himbeeren-unter-solarmodulen-statt-unter-folientunneln/
Es bleibt zu hoffen, dass im Zuge von Corona nicht nur schädliche und veraltete Industrien subventioniert werden, sondern auch zukunftsweisende Projekte wie dieses.
In China nutzt man diese Methode bereits, um degradierte Flächen am Rande der Wüste Gobi wieder landwirtschaftlich zu nutzen.
https://www.deutschlandfunk.de/agrophotovoltaik-doppelte-ernte-durch-solarmodule-auf-dem.676.de.html?dram:article_id=447997

Windkraft im Ruhrgebiet

Letztes Jahr stand ich auf der Halde bei Deusen und konnte nur in Richtung Westen blickend 25 Windräder zählen, mit dem Fernglas sogar knapp 60. In unserem ohnehin schon völlig verbauten Ruhrgebiet. Hier läuft offensichtlich etwas schief. Ich befürworte die Nutzung der Windenergie, sehe aber auch immer mehr die Auswüchse eines gedankenlosen Ausbaus.

Seit 2013 sind in Deutschland jedes Jahr etwa 5000 Megawatt [MW] Windenergie neu installiert worden. Das ist eine immense Steigerung gegenüber den Vorjahren. Und was macht die Wind-Branche? Sie jammert, sie würde abgewürgt. Das ist eine dreiste Lüge in Anbetracht der tatsächlichen Datenlage.

2017 war ein Allzeit-Rekordjahr beim Ausbau der Windkraft in Deutschland. Allein an Land wurden Windräder mit einer Leistung von 5.334 MW neu errichtet.
(Quelle: https://www.wind-energie.de/sites/default/files/attachments/page/statistiken/factsheet-status-windenergieausbau-land-2017-online.pdf)

Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass durch ein kontinuierliches Repowering die installierte Leistung und der reale Ertrag problemlos gesteigert werden können, ohne immer mehr Flächen zu verbrauchen. Weiter

Traue keiner Statistik,

die du nicht selbst gefälscht hast.
Auf der Seite der International Atomic Energy Agency (IAEA) wird tapfer der Versuch unternommen, den Niedergang der Atomkraft zu verschleiern. Obwohl alle japanischen Atomkraftwerke seit ein paar Jahren außer Betrieb sind, werden in der Statistik noch 43 Reaktoren als „operational“ aufgeführt. Für 2016 wird angegeben, dass in den USA ein Reaktor ans Netz angeschlossen wurde. Dieses AKW war seit 1973 (!) in Bau und wurde nach nur 2 Tagen aufgrund technischer Probleme wieder vom Netz genommen (Quelle: sonnenseite.de). Trotzdem taucht es in der Statistik unter „in operation“ auf. Und wenn man es noch so verzerrt darstellt, trotz jahrzehntelanger Subventionierung ist Atomkraft ein Auslaufmodell. Und das aus überwiegend wirtschaftlichen Gründen.

100 % Erneuerbare Energien sind möglich

Windrad NSG Siesack DortmundSeit diesem Jahr hat es Costa Rica geschafft, sich zu 100% mit Strom aus erneuerbaren Energieformen zu versorgen. Sie machen sich dadurch unanbhängiger  von Importen fossiler Energieträger und für die Verbraucher ist der Strompreis um 12 % gesunken. Seit dem letzten Jahr hat bereits die Insel El Hiero ihre Stromversorgung komplett auf Erneuerbare Energien umgestellt. (www.heise.de/tp/news/100-Oekostrom-in-Costa-Rica-2583976.html)
Dass sich diese Entwicklung nicht auf winzige Inseln und kleine Länder beschränkt, zeigen die die jährlich wachsenden Ausbauraten für Sonnen- und Windenergie. Allein 2014 sind mehr als 50.000 Megawatt Windenergie und mehr als 40.000 MW Photovoltaik neu installiert worden. Das übertrifft alle Prognosen um ein Vielfaches (globalmagazin.com/blog/energierevolution-geht-schneller-als-vorgestellt/).

Kostenexplosion bei AKW Hinkley Point C

Wenige Tage nachdem die EU-Kommission die Milliarden-Subventionen für das Atomkraftwerk Hinkley Point C durchgewunken hat, wird bekanntgeben, dass die Baumaßnahmen gar nicht 18 Milliarden, sondern 34 Miliarden verschlingen werden. Uuuppps, wie konnte das passieren?
s. http://www.iwr.de/news.php?id=27328
Erfreulicherweise hat Frankreich gleichzeitig bekanntgegeben, dass es seinen Atomanteil bis 2025 von derzeit 75 % auf 50 % reduzieren und stattdessen auf Erneuerbare Energien setzen will. Die Fakten sprechen für sich.
s. http://www.iwr.de/news.php?id=27330

Gutachten zum EEG

Ein von der Bundesregierung beauftragtes Expertenteam rät zur Abschaffung der Ökostromförderung. Angeblich sei es „weder ein kosteneffizientes Instrument für den Klimaschutz, noch bewirke es einen messbaren Zugewinn an neuen Technologien“ (Quelle: zeit.de). Was sich dem entgegnen liesse:

  • 65 Länder haben mittlerweile Fördersysteme nach dem Vorbild des EEG (Quelle: www.eeg-aktuell.de).
  • Die Wirkungsgrade der Solarzellen sind in den letzten 20 Jahren kontinuierlich verbessert worden.
  • Die Kosten für Solaranlagen sind von 2006 bis 2013 um 67% gesunken (Quelle: solarserver.de).
  • Bei der Windenergie stieg die durchschnittliche Anlagengröße von 172 kW (1990) auf 2600 kW (2013) (Quelle: windmonitor.de). Und das wird als „keine messbare Innovationswirkung“ beschrieben ?!
  • 2011 konnten durch die Erneuerbaren 6 Milliarden Euro für den Import von fossilen Energieträgern eingespart werden.

Es spricht überhaupt nichts dagegen, die Förderung von Erneuerbaren Energien kontinuierlich weiterzuentwickeln. Aber dann sollte man auch bei den Subventionen für Kohle und Atom die gleichen Maßstäbe anlegen.