Dortmunder Wirtschaftsförderung – Die Versiegelungs-Fetischisten

Brechten braucht kein Industriegebiet

In ihrem fröhlichen Bemühen, die eigenen Arbeitsplätze zu sichern, versiegelt die Dortmunder Wirtschaftsförderung Fläche um Fläche. Maßnahmen zum Umgang mit dem Klimawandel? Landwirtschaft? Naturschutz? Wasser-Management? Geschenkt, brauchen wir nicht. Nun soll in der Brechtener Niederung ein Landschaftschutzgebiet für ein Gewerbegebiet zerstört werden. Es besteht die Möglichkeit, dagegen in einer Petition zu protestieren.
https://www.nordstadtblogger.de/neue-gewerbeflaechen-kritische-stimmen-fuer-plaene-von-stadt-und-wirtschaftsfoerderung/
Wenn die Wirtschaftsförderung sich mal darum kümmern würde, die vielen unzureichend genutzten Freiflächen innerhalb bestehender Gewerbegebiete zu besiedeln, würde sie eine Leistung vollbringen, die den Anforderungen der Zukunft besser gerecht wird als die kontinuierliche Zerstörung von Freiflächen.

Skandinavien gegen Tesla

Meine Weihnachtsgeschichte 2023 schlechthin ist der sich immer mehr ausbreitende Streik der Gewerkschaften in Schweden gegen Tesla.
Die Gewerkschaft IF möchte mit Tesla einen Tarifvertrag abschließen und wie erwartet verweigert dies Tesla. Und nun wird Tesla bestreikt. Und das Tolle ist, es schließen sich ganz viele Menschen an, die sich mit den betroffenen Menschen solidarisieren. Autos werden nicht mehr ausgeliefert, Postdienste liefern keine Nummernschilder mehr an Tesla, Reinigungskräfte verweigern die Reinigung an Tesla-Standorten und selbst in Finnland, Dänemark und Norwegen unterstützen Menschen den Kampf für die Arbeitnehmerrechte indem sie Dienstleistungen für Tesla verweigern.
s. z. B. tagesschau.de

Das ist toll! Ich wünsche diesen Menschen viel Kraft und Kreativität, um letztendlich zu gewinnen.

Ebenfalls 2023 gelang es der US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) die Konzerne Ford, General Motors und Stellantis in die Knie zu zwingen und bessere Konditionen für die Angestellten zu erstreiten. Der Chef der UAW sagte dazu folgendes:

„Man hat das Gefühl, dass wir uns so weit zurückentwickelt haben, dass wir kämpfen müssen, nur um die Vierzigstundenwoche wieder einzuführen. Warum ist das so? Nur damit irgendein Arschloch genug Geld verdienen kann, um sich auf den Mond zu schießen?“

Chapeau Armin Laschet!

Ich habe soeben eine tolle Rede von Armin Laschet gesehen, die sich möglichst viele  Menschen in unserem Land ansehen sollten.
Nachdem ein Mitglied der AFD mal wieder in verzerrender Weise gegen Einwanderung gehetzt hatte, gab ihm Armin Laschet eine entschiedene und engagierte Antwort.

https://www.zeit.de/video/2023-07/6330746740112/armin-laschet-zur-afd-ihre-gesinnungsgenossen-haben-menschen-ermordet-in-diesem-land

In Memoriam Lützerath

„Schaltet man ein Kohlekraftwerk ab, kann man die globale Erwärmung für einen Tag verlangsamen.
S
chaltet man die Verhältnisse ab, die das Kohlekraftwerk hervorgebracht haben, kann man sie für immer stoppen.“
(Jason Moore, The Rise)

Dies ist sicherlich eine starke Vereinfachung und doch trifft sie den Kern der Sache. Zu lange haben Politiker im Sinne der Kohle-Konzerne gearbeitet – sie tun es noch – und die Energiewende verlangsamt, wenn nicht sogar sabotiert.

Atomkraft hilft uns weiter. Und die Erde ist eine Scheibe….

Wenn die Flüstertüte von Porsche, Christian Lindner, die Talkshow-Diva Markus Söder und der Blackrock-Lobbyist Friedrich Merz sich mal wieder für Atomkraft ins Zeug legen, dann weiß man doch, dass wir tunlichst die Finger davon lassen sollten. Genau wie 2010/11 die versuchte Demontage des 2000 beschlossenen Atomausstiegs durch die damalige CDU/FDP-Regierung letztendlich nur den Energiekonzernen weitere Milliarden Steuergelder in die Kassen spülte, sollen sie wohl auch diesmal wieder alimentiert werden.
Und das zu einem Zeitpunkt, wo Deutschland das Atomland Frankreich mit Strom versorgen muss, da dessen Kraftwerkpark zur Hälfte still steht und der Rest ein Problem hat, an genügend Kühlwasser zu kommen. Die verkorkste französische Energiepolitik treibt in Europa die Strompreise hoch. s. „zeit.de: Energiesektor Frankreich: Der Preistreiber Europas„.

Laut dem Kernphysiker Heinz Smital von Greenpeace würde der Weiterbetrieb von Isar 2 weniger als 1% Gas einsparen. Derselbe Effekt wäre erreicht, wenn die bayrische Bevölkerung ihre Heizungen um eine halbes (!) Grad absenkt. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/bayern-isar2-streckbetrieb-energiekrise-100.html)

Der TÜV Süd bescheinigt Isar 2, dass ein sicherer Weiterbetrieb möglich sei. Derselbe TÜV Süd hat 2018 in Brumadinho (Brasilien) einen Damm geprüft und als sicher beurteilt. Dieser Damm war Bestandteil eines Absetzbeckens einer Erzmine und brach nur ein Jahr später. Die sich ergießende Schlammlawine tötete mindestens 270 Menschen.

Aber das illustre Trio wird sich von Fakten nicht beeindrucken lassen.

Alles für die Katz

In der südlichen Innenstadt gibt es eine Stelle, wo kontinuierlich Meisenknödel in bemerkenswerter Dichte aufgehängt werden. Die Vögel der Umgebung müssen „gut in Futter“ sein. Das ist den Katzen nicht entgangen. Da hocken sie dann und warten darauf, dass ihnen eine mopsige Meise direkt vor die Tatze fliegt. Wo bleibt da der Sportsgeist?

Rosa Luxemburg und das Vogelsterben

Am 15. Januar vor 102 Jahren wurde Rosa Luxemburg von rechten Verbrechern ermordet. Die Erinnerung an diese mutige und großartige Frau bleibt bis heute lebendig. Vor allem ihre politische Arbeit. Weniger bekannt ist vielleicht, dass sie eine große Naturliebhaberin war und sich auch gerne mit naturwissenschaftlichen Themen befasste. So fand ich folgendes Zitat, das mich etwas fassungslos machte:

Gestern las ich gerade über die Ursache des Schwindens der Singvögel in Deutschland: es ist die zunehmende rationelle Forstkultur, Gartenkultur und der Ackerbau, die ihnen alle natürlichen Nist- und Nahrungsbedingungen: hohle Bäume, Ödland, Gestrüpp, welkes Laub auf dem Gartenboden – Schritt für Schritt vernichten. Mir war es so sehr weh, als ich das las. Nicht um den Gesang für die Menschen ist es mir, sondern das Bild des stillen unaufhaltsamen Untergangs dieser wehrlosen kleinen Geschöpfe schmerzt mich so, daß ich weinen mußte.

Wronke, 2. Mai 1917

Seit über 100 Jahren sehen wir uns an, was wir so treiben, tun dann mal ein bißchen betroffen und machen weiter wie bisher. Letztendlich zerstören wir damit unsere eigenen Lebensgrundlagen.

Flockdown in Dortmund

Schnee ist für Dortmund zumindest optisch ein großer Gewinn. Das eine oder andere sonst recht schmuddelige Eckchen wird dadurch aufgehübscht. Außerdem bringt er gefiederte Gäste nach Dortmund, die in einem der üblichen puscheligen Winter hier nicht unbedingt anzutreffen sind. So sieht man dann Erlenzeigsige, Bergfinken und als absoluter Knüller kreist auch schon mal ein Raufußbussard aus dem hohen Norden über der Innenstadt. Selbst Rohrammern und Wiesenpieper stapfen durch den Schnee. An der Emscher steht wieder der 2012 in Mecklemburg-Vorpommern beringte Kormoran.