Gestern im Groppenbruch


Die Brutzeit geht nun zuende. Nun kommt die Zeit der Insekten. Die Libellen legen ihre Eier ab. Die Skorpionsfliegen und Schmetterlinge besuchen die Blüten. Wenn man sie sich genauer ansieht, erkennt man erst, wieviel Schönheit und Skurrilität verloren gehen, wenn die Insekten verschwinden.

Wenn die Käfer Trauer tragen

Auch im HRB Mengede sind im Mai Wiesen und Wirtschaftswege gemäht worden. Glücklicherweise wurden hier jedoch große blühende Flächen stehen gelassen. Das hat diesem schönen Trauer-Rosenkäfer Leben und Lebensraum gerettet. Die wärmeliebende Art kommt bevorzugt in Nordafrika und im Mitelmeerraum vor. Sie mögen blütenreiche Wiesen, Mager- und Trockenrasen. In Deutschland gilt der Trauer-Rosenkäfer als stark gefährdet. Zahlreiche weitere Insektenarten werden in den verbliebenen Blühstreifen überleben. Somit findet auch die Schafstelze Futter für ihren Nachwuchs.
Wie einfach ist es, etwas für den Artenschutz zu tun. Einfach nur mit Sach-Verstand arbeiten.

Tipps für Pfingsten

Kornblumen

Vor allem hab Zeit und nimm Umwege.
Lass dich ablenken. Mach sozusagen Urlaub.
Überhör keinen Baum und kein Wasser.
Kehr ein, wo du Lust hast, und gönn dir die Sonne.

Peter Handke: „Über die Dörfer“

Hola Amigo


Manchmal stolpert man im Leben über die seltsamsten Dinge. In diesem Fall war es ein Iberienzilpzalp. Er war DIE Überraschung beim Birdrace am 5. Mai. Da standen wir dann morgens um 6.00 Uhr auf dem Friedhof Syburg und starrten auf einen Baum, aus dem es seltsam sang. Der Sänger entpuppte sich als seltener Gast von der Iberischen Halbinsel. Einzelne verirrte Vögel werden ab und zu in Deutschland gesichtet.

Freibadsaison eröffnet

Naturzerstörung am DO-Ems-Kanal

Am Dortund-Ems-Kanal wurden Ende April sämtliche Hänge und Randstreifen bis auf Bodennähe heruntergemäht. Eine Umweltzerstörung im großen Stil. Den Spaziergängern wurde der Anblick blühender Wiesen genommen. Die Insekten verlieren ihre Nahrung und ihren Lebensraum. Hasen und Fasanen hätten dort ihren Nachwuchs großziehen können. Die Vögel finden nichts mehr, womit sie ihren Nachwuchs füttern könnten.
Glückwunsch! Da hatte mal wieder jemand eine tolle Idee.

Maikäfer in der Lichtfalle

Wir scheinen ein gutes Maikäferjahr zu haben. Zumindest deuten die zahlreichen toten Maikäfer, die man nun unter Laternen und an Gebäudestrahlern findet, darauf hin. Durch ihre Größe sind sie leicht sichtbar und machen auf das Problem der Lichtverschmutzung aufmerksam, das auch den Menschen schadet.

Wenn Sie als Architekt, Städteplaner oder Hausbesitzer tätig werden wollen, um das Insektensterben und die allgemeine Lichtverschmutzung zu verringern, dann gibt es einige einfache Maßnahmen:

  • Verwenden Sie als Leuchtmittel LED’s. Im Vergleich zu Neonröhren oder Halogenstrahlern locken sie weniger Insekten an. Und sie sparen Energie und Kosten.
  • Beleuchten Sie nur die Wege und Plätze, die ausgeleuchtet werden sollen. Vermeiden Sie Streulicht.
  • Vermeiden Sie den Einsatz  von Leuchten, die in den Himmel gerichtet sind.
  • Setzen Sie dekorative Strahler sparsam ein.

Hier finden sie eine Broschüre zu ökologischer Stadtbeleuchtung. Die Maßnahmen sind auch zum Schutz der Menschen gedacht. Neben Schlafstörungen soll zuviel künstliches Licht auch das Risko von Krebserkrankungen erhöhen, da der Hormonhaushalt gestört werden kann.

Der Hausrotschwanz verschwindet aus Dortmund

HausrotschwanzHaben Sie in diesem Jahr schon einen Hausrotschwanz gesehen? Oder wenigstens gehört? Sein scheppernder Gesang erinnert an einen gestörten Radiosender. Noch vor 15 Jahren konnte man ihn von vielen Hausdächern in Dortmund hören. Laut Brutvogelatlas (2003) schätzte man den Bestand auf 400 – 450 Brutpaare. Die Art galt in Dortmund als nicht gefährdet.

Dieser Bestand ist in nur 15 Jahren drastisch eingebrochen. Im Kreuzviertel oder anderen innerstädtischen Bereichen ist er nicht mehr zu hören. Wenn wir die Insekten ausrotten, finden selbst „Allerweltsarten“ keine Nahrung mehr. Das Artensterben findet vor unserer Haustür statt. Jeder Tag – und nicht einmal schleichend, sondern rasant. Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird es in 10 Jahren keine Allerweltsarten mehr geben.

Wenn Sie also jetzt im Frühjahr etwas für die Insekten und damit auch für die Singvögel tun wollen, dann finden Sie in dieser Broschüre wertvolle Hinweise für insektenfreundliche Pflanzen: „Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten„. Jeder Thymian und jedes Rosmarin in einem Balkonkasten ist wertvoll.

Ist das Natur oder kann das wech?

Tabula Rasa im Groppenbruch 2018

Tabula Rasa im Groppenbruch 2018

Eine kompromisslose Radikalität scheint bei der Landschaft-„Pflege“ heutzutage hipp zu sein. Mit einem Feingefühl, das man sonst nur zum Dynamitfischen braucht, wird alles dem Erdboden gleichgemacht. Ich würde mir eine Landschafts-PFLEGE wünschen, die ihrem Namen auch gerecht wird.

Hoppla, Frühling

Biene an Winterling

Biene an Winterling


Gestern wurde noch gebibbert, heute hat die Natur den Schalter umgelegt. Und schon singen wieder die Buchfinken und die Rotkehlchen, die Mücken tanzen und die Bienen besuchen die Winterlinge.